wir freuen uns, zu unserem nächsten Jour Fixe am 1. Oktober um 18 Uhr in die Ausstellung der Künstlerin Mio Okido: „They are lying“ in den Kunstraum Potsdamer Straße einladen zu können.
Die Künstlerin ist anwesend, wird uns die Ausstellung kurz erläutern und steht anschließend für ein Gespräch zur Verfügung. Der Besuch wird vom Kurator für Kunst aus Japan Alexander Hofmann begleitet.
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt und wir ersuchen daher um verbindliche Anmeldung bis zum 30.9.2020 an dgok@dgok.de
Es sind leider keine Plätze mehr frei!!
25.09. – 04.10.2020
KUNSTRAUM Potsdamer Straße, Potsdamer Str. 65, 10785 Berlin
(Nähe Potsdamer Platz, U Kurfürstenstr.)
Mio Okido thematisiert in einer fotografischen Installation die Diskurse der Erinnerungskultur, die den Zeitraum der Moderne bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Ostasien umfasst. Seit 2017 bereist sie die ehemaligen Territorien des japanischen Kaiserreichs und fotografiert Erinnerungsorte an den Krieg. Für diese Ausstellung hat sie jedes von 104 aufgenommenen Fotos ‚reproduziert‘. Die nun insgesamt 208 Bilder präsentieren einerseits die Perspektive eines fiktiven japanischen Ich-Erzählers und andererseits die Perspektive der Menschen der Regionen und Länder, die damals vom Kaiserreich Japan entweder besetzt waren oder sich in Konflikten mit dem Kaiserreich Japan befanden.
Heute wird in Japan über das Elend des Krieges gesprochen, aber über die Täterschaft des Kaiserreichs wird nicht viel erzählt. Die Konflikte der Vergangenheit führen dazu, dass Ostasien ideologisch noch immer geteilt ist und eine Zusammenarbeit in der Erinnerungskultur schwierig bleibt. Somit entstehen völlig verschiedene Erinnerungen, die sich gegeneinander richten, jeweils eigene Wahrheit behaupten und die Realität der ehemaligen Gegner leugnen. Mio Okido versucht durch die künstlerische Auseinandersetzung mit „kollektiven Geschichtsverständnissen“ einen neuen Zugang zur Erinnerungskultur dieser Geschichte/n zu finden.
Das Projekt „They are Lying“ von Mio Okido mit Vivian See Yuen Chan, Wen-Ling Chung, Zora Steiner und Jiaying Wu ist am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin im Rahmen des Kolloquiums “Intervenieren und Experimentieren im öffentlichen und sozialen Raum” entwickelt worden und wurde von Kristina Leko betreut.