Jour fixe im Februar

Donnerstag, 04. Februar 2016, 19 Uhr

ORT: Kleiner Vortragssaal der Museen Dahlem, Eingang Takustraße 40

Wir setzen ein im Jahr 2015 begonnenes Format fort:

Vorträge von Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Ostasiatische Kunstgeschichte vom Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin

Vortrag von Lucy Jarman:
HEDAS HYDRA: Chinesisches Exportporzellan im niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts am Beispiel von Willem Claesz Hedas Pronkstilleven von 1638

Neben teuren Exportgütern wie Oliven, Zitronen, Wein und Pfeffer stellt der Haarlemer Künstler Willem Claesz Heda in einem Stillleben von 1638 auch wertvolles blau-weißes Ming Porzellan zur Schau. In der akribischen Abschilderung von Material und Ornament bezeugt Heda sein Interesse an der fremdartigen Stofflichkeit und Ästhetik des Porzellans. Heda zeigt in seinem Stillleben aber nicht nur die zeitgenössische Lust am Porzellan auf, sondern dokumentiert auch den Einfluss des überseeischen Handels auf die niederländische Lebenswelt und die Verfügbarkeit einer Reihe unterschiedlichster Exportporzellane—von Massenwaren über neuste Moden hin zu Auftragsstücken. Besonders interessant sind dabei auch zwei Auftragsarbeiten, in denen europäische und chinesische Formen und Motive in einen Dialog treten. Eines dieser gemalten Stücke, eine Schale mit Hydra-Wappen und lateinischem Motto, hat sich erstaunlicherweise in ganz ähnlicher Form im Britisch Museum und andernorts erhalten. Die Ikonografie und Auftragsgeschichte dieser Gruppe von Hydra-Porzellanen konnte bislang nicht geklärt werden und stellt einige Rätsel auf. Anhand von Überlegungen zum Motiv der Hydra in der Frühen Neuzeit können daher eine Reihe möglicher Entstehungskontexte erwogen werden.

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